Einige Eindrücke von den Demonstrationen gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine am 27.02.2022 am Karlsplatz und am Max-Joseph-Platz in München.
„Frieden ist seit dem 24.02. keine Selbstverständlichkeit mehr“
2000 Menschen fanden sich am heutigen Sonntag am Max-Joseph-Platz in München ein, mehrere hundert dürften es bei einer weiteren Kundgebung am Karlsplatz gewesen sein. Man mag sich kaum vorstellen, in welch einer Ausnahmesituation sich die ukrainischen Männer und Frauen aktuell befinden, die heute an beiden Standorten ans Mikrofon traten und über die Situation in ihrem Heimatland berichteten. Besonders bewegt hat mich die Rede einer Ukrainerin am Stachus, die erzählte, welche Härte und Unnachgiebigkeit Putin nicht nur gegenüber den Ukrainerinnen und Ukrainern, sondern auch gegenüber seinen eigenen Soldaten demonstriert. Oft bleiben die Panzer mitten auf der Straße stehen, weil die russischen Soldaten ohne ausreichend Benzin in den Krieg gegen die Ukraine geschickt wurden. In den vergangenen Tagen mussten ukrainische Landsleute immer wieder das internationale Rote Kreuz zu Hilfe rufen, damit die Leichen russischer Soldaten aus der Ukraine nach Russland überführt werden und die Angehörigen benachrichtigt werden können.
Das Mitgefühl, das die Rednerin am Stachus heute gegenüber den Familien derjenigen Männer zeigte, die im Kampf um die Ukraine ihr Leben lassen müssen, hat mich sehr beeindruckt. „Nicht die Gewehrkugeln und Generäle machen Geschichte, sondern die Massen“, sagte Nelson Mandela einst. Auf dass wir alle so lange auf die Straße gehen, bis das ukrainische Volk vom Größenwahn des Wladimir Putin befreit ist.