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Adventsflüsterei XV: Schlitzohrs Weihnachten

Aus Sybil Gräfin von Schönfeldts Buch „Kinderweihnacht“

Ein kleiner Hase büxt von zu Hause aus und erkundet seine Umgebung. Doch was ist all die Freude über das Erlebte wert, wenn einen die eigenen Eltern und Geschwister nicht mehr erkennen?

Die Geschichte Schlitzohrs Weihnachten von Marie Hermes von Baer habe ich in dem zauberhaften Adventsbuch “ Der klassische Adventskalender“ (S. Fischer Verlage) gefunden, das mir meine Freundin Catherine in diesem Jahr geschenkt hat.

Von Baer erzählt darin von Schlitzohr, einem kleinen Hasen mit einem Schlitz im linken Ohr. Ohne seinen Eltern Bescheid zu geben, erkundet er eines Morgens im Dezember die schöne Natur um ihn herum. Als er sich nach all dem Umherstreifen zur Ruhe setzen muss, stört es ihn nicht, dass ihm plötzlich ein Tiroler Seppelhut schief auf dem Kopfe sitzt. Als Schlitzohr jedoch in voller Vorfreude auf die Heimat zu seiner Familie zurückkehrt, erkennt diese ihn nicht. Wie gut, dass der Weihnachtsmann dem kleinen Hasen zu Hilfe eilt…

Die deutsche Schriftstellerin Marie Hermes Elisabeth von Baer, Edle von Huthorn, wurde 1866 als Tochter des Gutsbesitzers Hermann von Baer auf dem estländischen Landgut Wallküll geboren. Ihr Vater starb, als Baer drei Jahre alt war, und Baer zog mit ihrer Mutter nach Dresden. Diese heiratete in zweiter Ehe ihren Schwager, den Kapitän zur See August von Baer.

Die Familie zog auf das Landgut Jessen bei Pirna um, wo Baer mit ihren beiden Geschwistern Unterricht durch Privatlehrer erhielt. Ab ihrem elften Lebensjahr besuchte Baer das Institut der Anna Eblinger in Dresden und beschäftigte sich intensiv mit der Malerei und Holzbrennerei. Ab 1901 war Baer schriftstellerisch tätig. Nachdem die Autorin um 1913 herum in Blasewitz bei Dresden lebte, wurde sie später in die Heil- und Pflegeanstalt in Arnsdorf gebracht, wo sie 1929 verstarb.

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