Wenn Neuseeländer mit einem das Weihnachtsfest verbringen, wird es besonders lustig und aufregend…
WEIHNACHTEN MIT NEUSEELÄNDERN IN DEUTSCHLAND – EIN KLEINER LEITFADEN
Man nehme:
- Ein oder zwei neuseeländische Freundinnen, die sich auf Weltreise befinden oder die sich für längere Zeit beruflich in Deutschland aufhalten
- Eine liebe Mama, die bereit ist, deine Freundinnen eine ganze Woche vorher bereits in ihr Haus aufzunehmen, während du selbst noch an der Universität in Passau weilst
- Unzählige Weihnachtsmarkt-Besuche, bei denen der erste Gang immer der zum Glühwein-Stand ist
- Einen zugefrorenen See – idealerweise den Spitzingsee – wo sich die neuseeländische Nationalhymne mit großer Inbrunst vor einer sehr interessierten Zuschauer-Schar präsentieren lässt
- Einen Vater, der einen zu eben diesem See befördert
- Eine Großmutter von über 80 Jahren, die nach stundenlangen Lauschen englischer Worte plötzlich selber beginnt, Englisch zu sprechen
- Einen Bruder, der die überteuerte Fahrt zur Zugspitze als einzig wahres Berg-Erlebnis des bayerischen Winters anpreist
- Bierflaschen mit Bügelverschluss: Das „Plopp“-Bier möchte man am liebsten gleich nach Neuseeland importieren
- Einen neuseeländischen Stoff-Santa Claus mit Sandalen für den Weihnachtsbaum
- Viele „Pfaffenhofen is so beautiful“-Ausrufe pro Tag
- Schweinsbraten, Ente, Knödel, Plätzchen
- Salat nur als Beilage
- Am besten keine Kirchenbesuche – außer es gibt Glühwein und Plätzchen nach dem Gottesdienst
- Ein manuelles Kopfmassagegerät, das für Entspannung sorgt
2006 und 2013 habe ich die Weihnachtsfeiertage gemeinsam mit Neuseeländern verbracht: 2006 war Julia, die ich vor 18 Jahren als meine Brieffreundin kennenlernte, gemeinsam mit ihrer Freundin Lulu zu Gast bei mir. Die beiden befanden sich damals auf einer viermonatigen Weltreise, die sie unter anderem auch für eine ganze Woche zu mir führte. Einige Jahre darauf verbrachte Julia Weihnachten wieder bei meinen Eltern und mir – sie war damals für längere Zeit beruflich in Hamburg stationiert. Die Feiertage waren in diesen beiden Jahren hektischer, lustiger, aufregender und ein wenig durchgeknallter, als sonst. Gerade deshalb sind sie mir bis heute so positiv im Gedächtnis bleiben. Julia und Lulu waren im Duo 2006 wie zwei Abenteurer, die sich für alles interessierten und begeisterten, was um sie herum geschah. Sie steckten mich jeden Tag mit ihrer guten Laune an und sorgten mit ihrer unbändigen Energie und ihren spontanen Einfälle wie dem Singen der Nationalhymne auf dem Spitzingsee für so manchen Lacher unter uns Familienmitgliedern während der Weihnachtswoche.
In diesem Jahr reise ich nach Neuseeland und verbringe dort die Feiertage. Ich bin schon gespannt, wie meine Reaktion auf die Hitze, Barbecues und Highlife am Strand an Weihnachten sein wird :).