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Adventsgeflüster #17: Das Alma Löv Museum of Unexpected Art

Mitten in der schwedischen Provinz befindet sich eines der aufregendsten, innovativsten Kunstmuseen des Landes: Das Alma Löv Museum of Unexpected Art in Värmland.

Ein Beitrag in der ARTE-Sendung Metropolis machte mich in diesem Jahr neugierig: So viele außergewöhnliche Kunstwerke wie im Alma Löv Museum of Unexpected Art hatte ich schon lange nicht mehr gesehen! Für mich, die Kunstwerke nie mit einer vorgefertigten Erwartungshaltung betrachtet, ist dieses Museum in dem kleinen Ort Östra Ämtervik in Mittelschweden ein absolutes Eldorado.

Wie ein Ufo liegt das Haus mit seinen zahlreichen Pavillons inmitten eines Waldstücks. „You can’t always get what you want, you don’t always want what you get“, heißt es sehr treffend auf der Startseite der Museumswebsite. Fast ohne öffentliche Fördergelder ist es den Verantwortlichen hinter diesem Projekt gelungen, ihren Besuchern derart spektakuläre Kunst in Värmland zu präsentieren, dass Kritiker das Haus zu einem der fünf führenden schwedischen Kunstmuseen wählten. „Gerade hier auf dem Land ist es wichtig, die Menschen mit etwas Neuem, Unbekannten zu konfrontieren. Etwas, was du noch nie zuvor gesehen hast“, sagt die Museumsleiterin Stella Broos in dem ARTE-Beitrag über das Alma Löv Museum of Unexpected Art. 

 

Ihr Vater, der Künstler Marc Broos, spricht von den sogenannten „Kunstbazillen“, die sich mit der Zeit im Körper eines jeden und einer jeden einzelnen von uns ausbreiten sollten. Broos gründete das Museum für zeitgenössische Kunst im Jahr 1998 mit sehr wenig Budget und großen Ambitionen. Damals hatte sich die europäische Kulturhauptstadt Stockholm zum Ziel gesetzt, die schwedische Provinz kulturell neu zu beleben. Das Alma Löv Museum of Unexpected Art ist das einzige Projekt aus dieser Zeit, das zu einem langfristigen Erfolg wurde. Heute besteht das Haus aus einer zentralen Ausstellungshalle und zehn Pavillons, die sich in unmittelbarer Nähe dazu befinden.

„Unsere Künstler können ihre Werke hier so präsentieren, wie sie es für richtig halten“, sagt Stella Broos, die Tochter des Museumsgründers. „Nichts in den diesen Räumen ist perfekt gerade – mit der richtigen Mischung aus Kreativität und Einfallsreichtum kann es einem Künstler gelingen, im Alma Löv eine vollkommen neue Kunsterfahrung für den Besucher zu schaffen“.

© Alma Löv Museum of Unexpected Art

In regelmäßigen Abständen finden übrigens in der zentralen Ausstellungshalle Konzerte mit hochrangigen Musikern aus der Klassik- und der Weltmusikszene wie mit dem in Värmland geborenen Fusionmusiker Martin Hederos oder der Sängerin Nina Kinert statt.

Mich hat in dem ARTE-Beitrag über das Alma Löv Museum vor allem die Kunst des ziemlich schrägen Video- und Konzeptkünstlers Peter Johansson beeindruckt. „Wenn du die Leute in einen Raum zu einer Skulptur bekommst, dann kannst du über alles reden. Rassismus, Kindesmissbrauch oder was auch immer“, sagt Johansson, dessen Werke auf den ersten Blick sehr humorvoll erscheinen. „Das Ziel meiner Kunst ist es, dieses Land zu verändern – und, wenn möglich, es zu zerstören“.

Für meinen Adventskalender hat mir die Museumsleiterin Stella Broos diese schönen Winterbilder von ihrem Museum und der Umgebung darum herum geschickt. Liebe Stella, ich danke dir ganz herzlich dafür und hoffe, dass ich euch bald einen Besuch in Värmland abstatten kann!


Mehr Infos über das Alma Löv Museum of Unexpected Art: 

https://www.almalov.com/

Facbook @almalovcia

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