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Adventsgeflüster #7: Wenn eine Fotografie zum Leben erwacht: Eine Begegnung mit der Künstlerin Anja Engelke

Leider machte uns Anja Engelkes Internet heute einen Strich durch die Rechnung – dafür hat sie mir aber dieses sehr schöne Video geschickt!

Wenn das reale Leben im wahrsten Sinne des Wortes Einzug hält in die Kunst: Die Künstlerin Anja Engelke erfüllte sich mit ihrer Arbeit „Room 125“ einen Traum und zog für einige Zeit in eine selbstgewählte Fotografie ein. Während dieser Zeit bewohnte sie sie nicht nur, sondern nahm auch Veränderungen an ihr vor.

Als Ausgangspunkt für ihre außergewöhnliche „Kunst in der Kunst“-Erfahrung wählte Engelke die Arbeit „Room 125“ des amerikanischen Fotografen Stephen Shore, der 1973 durch die USA gereist war, um seinen Alltag und sein Heimatland fotografisch zu dokumentieren.

Die originale Fotografie zeigt Shores Hotelzimmer – im Anschnitt sind seine Füße und Beine auf dem Bett zu sehen. 45 Jahre später baute die Engelke dieses Foto in ihrer eigenen Wohnung detailgetreu nach und dokumentierte ihr Leben darin. Sie nahm sich die Freiheit, in dieser vorübergehenden Lebensrealität Dinge neu zu kombinieren oder persönliche Gegenstände hinzuzufügen. Immer wieder tauchen Referenzen an das Werk auf, das sie zu ihrem Projekt inspirierte, in Form verschiedener Fotografien von Stephen Shore auf – doch „Room 125“ ist weit mehr, als eine Hommage an einen der bedeutendsten Fotografen der Gegenwart, der stets die Schönheit hinter dem scheinbar Banalen sah. Anja Engelke gelingt damit eine kluge Auseinandersetzung mit Themen wie Heimat, Vergänglichkeit und der Frage zwischen der Verbindung zwischen einem Künstler und seinem Kunstwerk.

Im Oktober 2020 wurde Anja Engelke für „Room 125“ im Rahmen der Verleihung des renommierten Vonovia Award für Fotografie mit dem Hauptpreis für die beste Fotoserie ausgezeichnet.

 

Liebe Anja, eigentlich wäre deine Arbeit ab 4.12.2020 im Sprengel Museum in Hannover zu sehen gewesen. Ich hoffe, dass möglichst viele Kunstliebhaber nach dem Lockdown die Möglichkeit haben werden, die Ausstellung „Zuhause. Vonovia Award für Fotografie“ zu besuchen!

© Charlie Casanova

Mehr Informationen über Anja Engelke: 

http://anja-engelkede.squarespace.com/

Instagram @anjaengelke.fotografie

Im Kerber Verlag ist eine Dokumentation des Projekts „Room 125“ erschienen:

https://www.kerberverlag.com/de/1868/anja-engelke


Vielen Dank für eure Spende für die Künstlerinnen und Künstler, die sich mit einem Beitrag an meinem Adventskalender beteiligen. Alle Infos zu meiner Spendenkampagne findet ihr unter:

https://www.betterplace.me/adventsgefluester-live

*Da es sich um eine private Spendenaktion handelt, kann ich leider im Anschluss keine Spendenquittungen ausstellen. Ich bitte um euer Verständnis!

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