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Beethoven @home

 

Die Pianistin Maharani Chakrabarti ©Frank Hanewacker

Zum Abschluss des Beethoven-Jubiläumsjahrs noch zwei musikalische Tipps von mir: Das Projekt „Beethoven im Haus“ der Pianistin Maharani Chakrabarti und die digitale EP „PARALLELS Shellac Reworks (Beethoven)“ von Christian Löffler.

1. „Beethoven im Haus“

Hauskonzerte waren zu Beethovens Zeit gang und gäbe. Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Wohnzimmerkonzert schließlich mehr und mehr in der mondänen Unterhaltungskultur auf. In den vergangenen zwei Jahrzehnten – besonders aber in diesem von Konzertausfällen und -verschiebungen geprägten Corona-Jahr 2020 – feierte dieser besondere Konzert-Konzept ein fulminantes Revival.

Als Maharani Chakrabarti mit dem Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 90 Prozent ihrer Konzerte wegbrachen, entwickelte die Münchner Pianistin mit „Beethoven zu Hause“ ein Format, mit dem sie seither einem hauchverlesenen Kreis an Zuschauern eine einzigartige Konzerterfahrung im privaten Rahmen bietet.

Chakrabarti, die in den vergangenen Jahren hauptsächlich als Klavierbegleiterin oder kammermusikalisch unterwegs war, hat sich für das Beethoven-Jubiläumsjahr 2020 ein Soloprogramm mit Werken des berühmten Komponisten vorgenommen und schließt damit an die Salonkultur des 18. Jahrhunderts an. Als „Concert for one“, also als Konzert für einen Hausstand, ist ihr Konzertformat aufgrund der derzeit geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen angelegt. Die Musikerin tritt dabei nicht nur als Interpretin von Beethovens Werken, sondern auch als Moderatorin des jeweiligen Abends auf und kann dabei sehr gezielt auf die Interessen und Vorkenntnisse ihrer Zuhörer eingehen.

Konzertanfragen an Maharani Chakrabarti nimmt die Pianistin sehr gerne unter beethovenimhaus@gmx.de entgegen. Und weil bald schon wieder Weihnachten ist: Ein solches Konzert eignet sich natürlich auch als perfektes Geschenk für einen Musikliebhaber oder eine Musikliebhaberin mit eigenem Piano im Haus.


2. Die digitale EP PARALLELS Shellac Reworks (Beethoven)

Der deutsche Musiker, bildende Künstler und Produzent Christian Löffler, der in den vergangenen Jahren seinen ganz persönlichen Electronica-Stil entwickelte, stellt mit PARALLELS Shellac Reworks einen experimentellen Electronica-Tribut an Beethoven vor. Ausgehend vom Shellac Project, einer digitalen Restaurierungsinitiative von Deutsche Grammophon, nutzte Löffler Material von 78er-Schallplatten aus dem frühen 20. Jahrhundert für seine Arbeit. Die digitale EP Parallels (Beethoven) mit den Stücken »Pastoral«, »Fate«, »Freiyheit« und »Funebre« erscheint am 27. November 2020 bei Deutsche Grammophon.

„Beim Hören der Aufnahmen wurde mir deutlich, dass Beethovens Musik im Grunde sehr menschlich und zugänglich ist, aber durch die Jahrzehnte der fortwährenden Aufführung und des Überdenkens irgendwie unwirklich scheint“, so Löffler. „Ich wollte sie ganz auf die Grundgefühle zurückführen“.

Deutsche Grammophon stellte dem Künstler ihr digitalisiertes Schellackarchiv zur Verfügung, mit dem sich Löffler in sein Studio auf dem Darß zurückzog. Dort wurde ihm das historische
Tonmaterial zum Ausgangspunkt seiner eigenen Improvisation.

Hier könnt ihr die digitale EP streamen und downloaden:
https://dg.lnk.to/parallels

Weitere Infos unter: https://www.deutschegrammophon.com/de/katalog/produkte/parallels-shellac-reworks-beethoven-christian-loeffler-12169

„Parallels“ ist eine musikalische Offenbarung – vor allem für Naturliebhaber wie mich, die die Schönheit der Darßlandschaft schon einmal mit all ihren Sinne erfahren durften.

 

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