Bis 30. September 2022 kann man mithilfe des kostenlosen Digital-Programms „Biennale in a Book„, das im Rahmen der Biennale für aktuelle Fotografie konzipiert wurde, Kurator*in seiner eigenen Fotografie-Ausstellung werden.
Gerade findet bis 22. Mai 2022 in den wichtigsten Ausstellungshäusern in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg die Biennale für aktuelle Fotografie statt, bei der Themenausstellungen von international renommierten
Gastkurator*innen gezeigt werden. Auf knapp 4.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden aktuelle fotografische Positionen sichtbar. Darüber hinaus bietet die Biennale einen Raum, um die Wirkung eines Mediums nachzudenken, das unsere Gesellschaft prägt wie kaum ein anderes.
Unter dem Titel „From Where I Stand“ präsentiert die von Iris Sikking kuratierte Biennale in diesem Jahr in sechs Ausstellungen Werke von Fotografinnen und Fotografen wie Alexandra Baumgartner, Kelebogile Ntladi oder Małgorzata Stankiewicz, die an den Schnittstellen von Kunst, Journalismus und Aktivismus agieren.
Erforscht werden unterschiedliche Blickwinkel, wie eine nachhaltigere, inklusive und selbstbestimmte Zukunft möglich werden könnte.
Die ausgewählten Künstler*innen entwickelten ihre Arbeiten als Erzählungen, die auf persönlichen Recherchen und individuellen Erfahrungen beruhen.
Die Themen der 6 Ausstellungen:
- Changing Ecosystems
- Contested Landcapes
- Bodies in motion
- Collective minds
- Shaping data
- Narrative resistance
Besonders spannend für alle Fotografie-Begeisterten, die derzeit nicht in Baden-Württemberg weilen und Rheinland-Pfalz weilen, ist das kostenlose Digital-Programm zu den
Ausstellungen. Unter dem Motto „Berlinale in a Book“ kann man seine eigene Ausstellung gestalten: https://book.biennalefotografie.de/
Und im Podcast „Biennale to go“ kommt der Fotograf Alexander Hagmann mit den Künstler*innen sowie mit der Kuratorin der Biennale 2022 ins Gespräch: https://biennalefotografie.de/edition/podcast-biennale-to-go
Mir sticht bei der Konzeption meiner eigenen Ausstellung auf book.biennalefotografie.de sofort ein beeindruckendes Bild aus der Reihe Second Nature von Mónica Alcázar-Duarte ins Auge. Die mexikanisch-britische Künstlerin untersucht in ihrer Arbeit, wie Suchmaschinen Stereotypen unterstützen und verstärken und forscht nach einer Möglichkeit, voreingenommenen Algorithmen entgegenzuwirken. Ihre Serie basiert auf Suchergebnissen in Bezug auf Worte wie „Mexikaner“, „mexikanische Frauen“, „Mexikaner gelten als“ und „Warum sind Mexikaner“ aus verschiedenen Ländern, die jeweils unterschiedliche Ergebnisse lieferten. Außerdem befragte Alcázar-Duarte Familienmitglieder, Freunde und Bekannte in Mexiko zu ihrer Selbstwahrnehmung und ihren Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus.
Auf den Bildern der Fotoreihe sieht man die Künstlerin selbst, die anhand ihres eigenen Körpers testet, ob die von den Suchmaschinen ausgegebenen Zuschreibungen auf sie zutreffen könnten. Die Porträts werden von handgezeichneten Metallgrafiken begleitet. Zwei davon haben eine Augmented-Reality-Komponente, die veranschaulichen sollen, wie die abstrakten Algorithmen in den physischen Raum hineinreichen und eine spezifische Realitätsebene schaffen.
Wer will, kann die selbst zusammengestellte Sammlung aus Fotografien auf book.biennalefotografie.de übrigens mit eigenen Texten zu den Bildern vervollständigen und sich dazu direkt auf der Plattform des kostenlosen Digitalprogramms der Biennale für aktuelle Fotografie Inspiration holen.
BIENNALE FÜR AKTUELLE FOTOGRAFIE
https://biennalefotografie.de/
Zeitraum: 19. März bis 22. Mai 2022
Instagram: @die_biennale
LinkedIn: @Biennale für aktuelle Fotografie
Die analogen Ausstellungsräume:
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