
An diesem Mittwoch hätte ich Eva Karl Faltermeier zum ersten Mal persönlich getroffen. Sie ist Kabarettistin, Garten-Liebhaberin, begnadete Solo-Tänzerin, Tocotronic-Liebhaberin, Mama, Insta Story-Königin und vor allem: Oberpfälzerin aus Leidenschaft. Eine Liebeserklärung an eine außergewöhnliche Frau, die mich in dieser nervenaufreibenden Zeit voller schlechter Nachrichten jeden Tag zum Lachen bringt.
„Besser wird’s nicht mehr. Kann sein. Wir wissen es nicht, und darüber nachdenken sollten wir jetzt auch nicht.
Vielleicht noch mal schnell lachen…“
Eva Karl Faltermeier
Liebes Tagebuch,
weißt du, dass ich als Kind zu Hause meine Tanzleidenschaft voll auslebte? Irgendwann sollte sie ihren Höhepunkt in einem Salsakurs in Kuba finden. Doch bis dahin war es akustisch gesehen ein steiniger Weg – besonders für meine Familie. Im Kleinkindalter gab es zum jeweiligen Tänzchen die passende Gesangseinlage – je nach Jahreszeit „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ oder „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“. Für meine Eltern sollte es aber noch schlimmer kommen: Zu Beginn meiner Gymnasialzeit bewegte ich mich besonders gerne im Takt der Kelly Family-Songs. Als diese Phase endlich überwunden war, ertönten die Backstreet Boys („Get down (You’re the One for Me)“), Mr. President („Coco Jambo“) und DJ Bobo („There is a party“) im heimischen Kinderzimmer. Mit 15 Jahren nahte endlich die Rettung für meine Eltern in Form der Tanzschule Cecconi in Pfaffenhofen: Die Cha-Cha-Cha- und Walzermusik wirkte sich nicht nur positiv auf meinen Musikgeschmack, sondern auch auf meine tänzerischen Fähigkeiten aus.
Als ich am 01. Januar 2020, rund 20 Jahre nach meiner ersten Tanzstunde, zum ersten Mal eine Insta-Story von Eva Karl-Faltermeier öffnete, wirbelte sie gerade voller Leidenschaft und Hingabe durch ihr wunderschönes Wohnzimmer. Sapperlott, wos für eine wuide Henna! Wie sehr würde ich mir einmal im Leben eine Familienfeier mit meiner oberpfälzischen Verwandtschaft wünschen, bei der wenigstens einige Tanten, Onkels, Cousinen und Cousins in einer ähnlichen Art und Weise in Ekstase geraten, wie Eva an jedem einzelnen Tag ihres Lebens. Die Oberpfälzer, die ich kenne, tanzen für gewöhnlich lieber um den Schweinebraten und die Knödel herum. Eva hingegen gibt sich als die Lady Gaga Nordbayerns vollends mit einem Weißbier zufrieden, braucht aber definitiv keinen Alkohol, um in die richtige Tanzstimmung zu kommen. Dazu reicht ihr die richtige Musik oder eine Nachricht ihrer Instagram-Follower.
Neben der Weiterentwicklung und Verfeinerung ihres ureigenen, unverkennbaren und äußerst individuellen Tanzstils ist Eva Karl-Faltermaier Kabarettistin, Mitarbeiterin der Pressestelle der Stadt Regensburg, Blogautorin, Dozentin, Mutter von zwei Kindern, Gartenliebhaberin, Hausbesitzerin und eine sehr gute Journalistin, die mit „Der emanzipatorische Grant“ ihre eigene Kolumne auf Bayern 2 besitzt.
Liebes Tagebuch, ich habe mir in den vergangenen Tagen immer wieder die Frage gestellt, ob man in Zeiten von Corona und der allgemein herrschenden Unsicherheit überhaupt noch lachen darf. Für mich kommt es gerade sehr stark darauf an, was und vor allem wer mich zum Lachen bringt: Katzenvideos, die viral gehen und Witze oder zynische Bemerkungen über das Coronavirus sind es jedenfalls nicht.
Eva Karl-Faltermaier hingegen schafft das Unmögliche und bringt mich mit ihren Stories und Postings auf Instagram immer wieder zum Schmunzeln. Sie ist aber nicht einfach eine Ulknudel, die den Sinn für den Ernst der Lage verkennt und hochemotionale Durchhaltetweets à la „Wird bestimmt bald alles wieder gut“ auf Twitter veröffentlicht. Egal, was Eva in den sozialen Netzwerken postet und erzählt: Sie bleibt dabei stets sie selbst – eine äußerst kreative Künstlerin mit einem feinen Gespür für Komik und der nötigen Seriosität in den entscheidenden Momenten. Und eine emphatische Frau, die sich wirklich für ihre Follower auf Instagram und Twitter interessiert, die ihnen Mut zuspricht und ihnen in dieser schwierigen Zeit ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
https://twitter.com/FrauKarlBoris/status/1239599815450910722?s=20
Evas Insta-Stories gleichen einem Bewusstseinsstrom, mithilfe dessen sie ihre digitalen Freunde und Bekannten täglich auf eine Reise in ihre Gedanken- und Gefühlswelt mitnimmt. In Evas Geschichten geht es um Emanzipation, Gartenarbeit, die Schönheit des Landlebens, die Freuden des Tourlebens, den Tanz als Lebensform oder ihre Erfahrungen mit der Krankheit Endometriose, unter der die Kabarettistin und Kolumnistin seit einiger Zeit leidet. Den ein oder anderen mag es verwundern, wie offen und direkt die Künstlerin auf Instagram über ihre Erlebnisse und Erfahrungen spricht. Ich könnte mir diese direkte Art der Kommunikation auf meinem eigenen Instagram-Kanal nur schwer vorstellen – und es gibt auch immer wieder Berichte von Eva wie diejenigen über ihre Endometriose-Erkrankung, die mir eine Spur zu persönlich sind. Doch auch diese Stories haben ihre Berechtigung, weil sie mehr sind, als die eitle Selbstbespiegelung einer erfolgreichen Kabarettistin. Sie stellen für mich eine Art Innenschau einer jungen Frau dar, die die sozialen Netzwerke nutzt, um nachhaltig etwas in dieser Welt zu verändern.
Liebe Eva, heute hätte ich dich zum ersten Mal im Rahmen von Susanne Plassmanns Polka Lounge in München getroffen. Susanne ist übrigens eine ebenso tolle, starke Frau wie du, der ich bald auch einen Tagebucheintrag widmen werde. Wie fabelhaft wäre es gewesen, bei einem Weißbier mit dir über die Welt zu philosophieren. Nun freue ich mich jeden Tag hier in München über deine Stories und Tweets aus der Oberpfalz. Ich wünsche dir für die kommenden Monate viel Kraft, weiterhin so viel kreative Energie und vor allem eine gesunde Zeit für deine Familie und dich.
Und jetzt gehe ich eine Runde tanzen.
Deine Lena
Mehr Infos über Eva Karl-Faltermeier:
Instagram @eva_karl_faltermeier
Twitter @FrauKarlBois