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#Interview mit Tanja Schleiff

Gerade war sie in der ARD-Serie „Charité“ zu sehen: Ein Interview mit der wunderbaren Schauspielerin Tanja Schleiff!

Zum ersten Mal aufmerksam geworden bin ich auf Tanja, als ich die alten Programmhefte des Residenztheaters auf der Suche nach Fotomaterial für die Facebook-Seite der Freunde des Residenztheaters durchforstet habe. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums unseres Vereins 2016 veröffentlichte ich jede Woche ein Bild eines oder mehrerer Schauspieler, die den Resi-Freunden in den vergangenen vier Jahrzehnten sehr verbunden gewesen sind oder die von uns mit Darsteller-Preisen bedacht wurden – so wie dieses zum Beispiel:

Entstanden ist das Bühnenfoto von Tanja (rechts), Johanna Gastdorf und dem mittlerweile ans Residenztheater zurückgekehrten Joachim Nimtz im Jahre 1998, als die drei Ensemblemitglieder zusammen in Klaus Emmerichs „Dreigroschenoper“-Inszenierung am Haus spielten. Von 1996 bis 2002 war Tanja übrigens Ensemblemitglied am Resi und spielte unter anderem die Polly in der „Dreigroschenoper“, Hermia in Armin Petras‘ „Sommernachtstraum“-Inszenierung oder die Titelrolle in Klaus Emmerichs „Lulu“-Inszenierung. Preise über Preise gab es um die Jahrtausendwende zurecht für ihre darstellerischen Leistungen am Bayerischen Staatsschauspiel: 1999 bekam sie den Förderpreis der Freunde des Residenztheaters, 2000 den Bayerischen Kunstförderpreis im Bereich Darstellende Kunst sowie 2001 den Kurt-Meisel-Preis der Resi-Freunde. Mittlerweile lebt Tanja mit ihrer Familie in Düsseldorf, wo sie seit ihrem Weggang aus München immer wieder großen Rollen am Düsseldorfer Schauspielhaus spielt und in namhaften TV-Produktionen wie „Tatort“ und „Der Alte“ zu sehen ist.

Und ein Schiff mit acht Segeln
Und mit fünfzig Kanonen
Wird liegen am Kai

Was war das für ein bewegender Moment, als Tanja im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Resi-Freunde am 30.10.2016 das Seeräuber-Lied aus der „Dreigroschenoper“-Inszenierung auf der Bühne des Residenztheaters vortrug! Nicht nur dort, sondern allgemein spielt Tanja Schleiff gekonnt mit ihrem mädchenhaften, zarten Aussehen und verblüfft den Zuschauer immer wieder durch ihr besonderes Gespür für die Vielschichtigkeit ihrer Charaktere.

Tanja Schleiff und der Pianist Klaus Lothar Peters am 30.10.2016 auf der Bühne des Residenztheaters
Immer wieder erhielt ich nach der Veranstaltung WhatsApp-Nachrichten von Tanja, in denen sie mich über ihre neuesten Projekte informierte. Vor einigen Wochen entdeckte ich dann mit großer Freude, dass sie ein Profil bei Instagram erstellt hatte! Ich erfuhr durch ihre Posts beispielsweise, dass sie in der äußerst erfolgreichen Eventserie „Charité“ auf DasErste als Wärterin Edith zu sehen ist – und Tanja veröffentlichte auch gleich wunderbare Backstage-Bilder vom Dreh! Nun habe ich mit der Social-Network-Neueinsteigerin über ihre ersten Erfahrungen mit Instagram und das Thema Selbstvermarktung bei Schauspielern gesprochen…

 

Tanja, seit einigen Wochen bist du auf Instagram aktiv. Warst du davor schon in anderen sozialen Netzwerken angemeldet? 

Nein, soziale Netzwerke sind für mich absolutes Neuland! Soziales „Netzwerken“ fand bei mir bisher nur in Cafés statt.

Hattest du während deiner Theaterengagements bereits Berührungspunkte mit dem Thema Social Media durch die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Presse- und Marketingabteilung des Theaters? 

Nein, ich hatte bis dato erfolgreich die Augen vor diesem Thema verschlossen!

Was gefällt dir sehr gut an Instagram und was eher weniger? 

Ich finde es toll, dass ich aus den Augen verlorene Kolleginnen und Kollegen wieder entdecke und sehe, welche Projekte wen gerade so umtreiben. Negatives kann ich noch nicht berichten – dafür bin ich wohl zu kurz dabei!

Folgst du anderen Schauspielern und lässt du dich von ihnen in Bezug auf deine eigenen Posts inspirieren? 

Manchmal schon. Ich übe ja noch 🙂

Wie wichtig ist es deiner Meinung nach für einen Schauspieler in der heutigen Zeit, in sozialen Netzwerken aktiv zu sein? 

Ich habe unterschätzt, wie wichtig es ist, diese Medien als Plattform zu benutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein einfaches Showreel reicht da heute nicht mehr aus.

Inwiefern haben einen die sozialen Netzwerke im Griff? Ist man nicht ständig auf der Suche nach Bildmotiven, die sich gut als Posts eignen würden? 

Am Anfang ist es verführerisch und ich hab ständig daran gedacht, was ich alles posten könnte. Aber meine drei Kinder haben mich schnell wieder ins reale Leben zurück geholt.

Welche Inhalte würdest du nie auf Instagram veröffentlichen? 

Die Gesichter meiner Kinder

Mit welcher berühmten Person würdest du gerne mal ein Selfie machen? 

Mit Meryl Streep

Du warst gerade in der sehr erfolgreichen ARD-Eventserie „Charité“ als Wärterin Edith zu sehen. Wenn sie heute leben würde, wäre Edith sicherlich sehr aktiv in den sozialen Netzwerken, um dort als engagierte Sozialistin für ihre politischen Ansichten einzustehen. Welchen Hashtag würde sie deiner Meinung nach vor allem verwenden – und welche Fotos würde Edith vermutlich posten?  

Hashtag #desinfektionsmittel – und vermutlich würde sie Fotos von Rudolf Virchow posten, den sie verehrt hat! 

Tanja Schleiff als Wärterin Edith in der ARD-Serie „Charité“; Foto: Tanja Schleiff/privat

Tanja Schleiff mit ihrem Kollegen Ernst Stötzner, der in Charité als Rudolf Virchow zu sehen ist. Foto: Tanja Schleiff/privat

Ein Backstage-Bild vom Dreh der Serie „Charité“; Foto: Tanja Schleiff/privat
 

3 Antworten auf „#Interview mit Tanja Schleiff“

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