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#Mittwochsgeflüster: Kulturtipps für den November

Teil des 29 Meter breiten Frieses, „den scheckigen traum geschirrt“, Décalcage, 2017, © Georg Gaigl

Meine Kulturtipps für den November in München, Berlin und Oberwart…

1. Georg Gaigl >Bilderfries<
Décalcage-Bilder

Eine ganz besondere Ausstellung könnt ihr noch bis 12. November täglich zwischen 11.00 und 17.00 Uhr in der evangelisch-lutherische Sophienkirche in München-Riem besuchen: „Bilderfries. Décalcage-Bilder“ von Georg Gaigl. Ich lernte Georg während meiner Gymnasialzeit als spannenden, unkonventionellen Kunstlehrer kennen. Schon damals machte er sich neben seiner Lehrtätigkeit einen Namen als freier Künstler – eines seiner früheren Werke hängt im Hause meiner Eltern. Seit vielen Jahren lebt Georg Gaigl nun schon in München, wo er mit der sogenannten Décalcage eine individuelle künstlerische Arbeitstechnik entwickelt hat. Seine außergewöhnlichen Werke sind sowohl das Ergebnis bewusster Komposition als auch des Zufalls.

Mich faszinieren Kunstwerke, die mehr geben als sie zeigen, die mehr sind als sie scheinen, die man erkunden und erobern kann, die über Jahre wirken und sich immer neu erfinden können, für die es eines besonderen Gefühls, eines Gespürs für Unbegreifliches bedarf.

Georg Gaigl auf georggaigl.de 

Schaut unbedingt bei der Ausstellung in der Sophienkirche oder bei einer von Georg Gaigls kommenden Ausstellung einmal vorbei – die Termine findet ihr auf seiner Website! Und noch ein Tipp von mir: Am Sonntag, 05. November 2017, findet zwischen 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr ein Filmscreening ausgewählter Videoarbeiten von Georg Gaigl in der Sophienkirche mit einem anschließenden Künstlergespräch statt.

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Evangelisch-lutherische Sophienkirche,
Platz der Menschenrechte 1
81829 München

Öffnungszeiten:
täglich von 11.00 Uhr – 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer 14.Oktober bis 12. November 2017

https://www.georggaigl.de


2. „Sophie geht den Bach runter“ – eine musikalische Entdeckungsreise mit der Cellistin Sophie Abraham 

Falls ihr Ende November in der Umgebung des Burgenlands in Österreich seid, solltet ihr diesen besonderen Abend auf keinen Fall verpassen: Die Cellistin Sophie Abraham lädt am 25. November im Offenen Haus Oberwart zu einer musikalischen Entdeckungsreise mit dem Meister Johann Sebastian Bach ein. Vor einer Woche habe ich Sophie zum ersten Mal beim Konzert des radio.string.quartet im Salzburger Markussaal auf der Bühne erleben dürfen. Ihr Cellospiel ist überirdisch schön, ihr musikalischer Dialog mit ihren Quartett-Kollegen und mit dem Publikum so berührend und intensiv, wie ich ihn selten bei einem Konzert erlebt habe. Diese Ausnahme-Cellistin muss man live erlebt haben – eine musikalische Offenbarung!

© Julia Wesely

Immer wieder war Sophie Abraham, die neben ihrer Tätigkeit im radio.string.quartet auch Mitglied des Trio Frühstück und der Welt-Folk-, Avantgarde-Pop- und Poesie-Formation The little Band from Gingerland ist, in den letzten Jahren mit verschiedenen Solo-Programmen auf der Bühne zu erleben. Nun hat sie sich J. S. Bachs erste Solo-Suite ausgesucht, die den Kontrast zu ihren einfachen wirkenden, aber technisch aufwändigen, eigenen Stücken bilden. Damit ihr euch ein Bild von Sophies virtuosem Cellospiel machen könnt, hört und seht ihr sie hier bei einem Auftritt mit dem radio.string.quartet im letzten Jahr: 

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Offenes Haus Oberwart
Lisztgasse 12
A-7400 Oberwart

SOPHIE GEHT DEN BACH RUNTER – SOLO

Samstag, 25. November, 20 Uhr

www.sophie-abraham.com


3. “Besser ohne Worte”
Konzert mit dem Duo Tuba & Harfe

Der Tubist Andreas Martin Hofmeir gründete 2007 zusammen mit vier Musikerkollegen die bayerische Erfolgsband LaBrassBanda und tourte mehrere Jahren mit ihnen quer durch die ganze Welt, bevor er aus der Band ausstieg und sich seinen Soloprojekten widmete. 2013 gewann er als erster Tubist überhaupt den Klassikecho als Instrumentalist des Jahres.

Heute ist Hofmeir unter anderem Professor für Tuba an der Universität Mozarteum Salzburg, schreibt Bücher und tritt als Kabarettist auf. Am kommenden Samstag, 04. November, ist er zusammen mit Andreas Mildner als „Duo Tuba&Harfe“ in der Hochschule für Musik und Theater München zu erleben. Das Duo wurde 2005 im Zuge der Förderung durch die Bundesauswahl Junger Künstler des Deutschen Musikrates gegründet und spielt in dieser außergewöhnlichen musikalischen Konstellation nicht nur originelle Bearbeitungen, sondern vergab in der Vergangenheit auch Auftragskompositionen an Komponisten aus ganz Deutschland.

Und merkt euch auch schon einmal diesen Termin vor: Am 3. Februar 2018 ist Hofmeier mit seiner neuesten Kammermusikformation „Duo Tuba&Orgel“, die er mit der Organistin Barbara Schmelz gegründet hat, zu Gast in Neu-Ulm.

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Kleiner Konzertsaal

Hochschule für Musik und Theater München
Arcisstraße 12
80333 München

Samstag, 04. November, 19 Uhr

und 

Andreas Hofmeir zu Gast auf der Iberbühne am Sonntag, 19.11.2017 um 19 Uhr

„Kein Aufwand“
Musikalisch-kabarettistische Lesung

http://www.iberlbuehne.de/aktuelles/andreas-martin-hofmeir.html

 


4. »PANOPTIKUM« 

Festivalbar des Literaturfestes München

Nicht nur wegen des vielfältigen Veranstaltungsprogramms lohnt sich zwischen Mitte und Ende November täglich ein Besuch des Literaturfest München. In diesem Jahr nehmen die Organisatoren zudem das Motto Alles Echt. Alles Fiktion des von Doris Dörrie kuratierten und gemeinsam mit dem Literaturhaus entwickelten forum:autoren auf und funktionieren den Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Literaturhaus München zu einer spektakulären Bar um.

Das PANOPTIKUM wird zwischen 16. und 30.11. täglich ab 11 Uhr geöffnet sein. Hier kann man unter anderem Podcasts und True Stories anhören oder sich zwischen zwei Veranstaltungen auf einen Kaffee oder einen Apéro treffen. Ab 21 Uhr kann man manchen Tagen in der Festivalbar im PANOPTIKUM ein ganz besonderes Musikprogramm genießen – am 21.11.ist beispielsweise Deutschlands einziges Impro-Opern-Ensemble La Triviata zu Gast auf der PANOPTIKUM-Bühne mit ihrem Programm Lass Dich eropern!, am 22. November laden Jakob Süskind und Seydou Cisse zu Play Steinway ein.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im PANOPTIKUM ist frei.

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Literaturhaus München
Salvatorplatz 1
80333 München

PANOPTIKUM Festivalbar, zwischen 16.11. bis 30.11.2017

www.literaturfest-muenchen.de

Eingang auf der Rückseite der Brasserie OskarMaria

5. Das Filmfestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS in Berlin 

Zwischen 23.11. und 02.12. findet in Berlin auch in diesem Jahr wieder das Independent Filmfestival AROUND THE WORLD IN 14 FILMS statt. Gegründet wurde das Festival 2006 – seitdem werden dem Publikum jedes Jahr zehn Tage lang 14 herausragende Werke des jungen Weltkinos präsentiert, die allesamt zum ersten Mal in Berlin zu sehen sein. Zuvor wurden sie auf den führenden Filmfestivals von Cannes, Locarno, Rotterdam, San Sebastián, Sundance, Toronto oder Venedig diskutiert, gefeiert und ausgezeichnet.

AROUND THE WORLD IN 14 FILMS lädt die Zuschauer ein zu einer cineastischen Reise durch unterschiedliche Länder und Kulturkreise der Erde. Daneben wird auch ein außergewöhnlicher deutscher Film des jeweiligen Jahres präsentiert.

In der KulturBrauerei wird das Festival am 23. November mit dem mehrfach ausgezeichneten Familiendrama „Loveless“ des russischen Regisseurs Andrey Zvyagintsev eröffnet. Alle Filme, die bei bei AROUND THE WORLD IN 14 FILMS zu sehen sind, werden in Kürze hier vorgestellt: http://14films.de/programm/.

Die Vorlage für das diesjährige Plakatmotiv liefert übrigens die französische Regisseurin Léa Mysius mit ihrem Film „Ava“, der beim Festival zu sehen sein wird: Nachdem die 13-jährige Ava (Noée Abita) erfahren hat, dass sie erblinden wird, verzweifelt sie nicht an ihrem Schicksal, sondern stürzt sich voll ins Leben. Ein Coming-of Age Drama mit phantastischen, surrealen Elementen.

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Festival Around the World in 14 Films 

Kino in der KulturBrauerei
Schönhauser Allee 36
10435 Berlin

23.11.-2.12.2017

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Ich wünsche euch einen schönen Kulturmonat November!

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