Lesen und lauschen #2: „Momo“ von Michael Ende

Dieser Roman erinnert mich nicht nur an meine Kindheit, sondern auch an eine wunderbare Schultheater-Aufführung….

„Momo“ habe ich erst zu lesen begonnen, nachdem ich die Freilichtaufführung am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen sieben Mal gesehen hatte. 1995 war das, ich war zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre alt und fasziniert von der fantastischen Welt, die die Schüler durch ihr Spiel erschufen. Julia, die Darstellerin der Momo, war damals mein großes Vorbild: Mit ihren gerade mal 14 Jahren zeigte sie eine erstaunliche Reife auf der Bühne – ihre Momo durfte sich aber auch immer wieder von ihrer kindlich-naiven Seite zeigen. Wie gerne wäre ich an Julias Stelle gewesen und hätte mich als Momo zusammen mit der Schildkröte Kassiopeia auf dem Weg zu dem weisen Meister Hora gemacht. So saß ich nun im Publikum und bestaunte die wunderbare Bühne meines Kunstlehrers Rainer Schlamp und die einzigartigen Kostüme meiner Handarbeitslehrerin Frau Schlegel.

Die Inszenierung des Romans „Momo“ von Michael 1995 am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen.

Die ganze Dimension des Romans wurde mir erst als Erwachsene bewusst. Doch schon als Kind begriff ich, dass Momo die Welt auf ihre ganz eigene, unaufgeregte Art und Weise zu einem Ort voller Schönheit und Mitmenschlichkeit machen wollte. „Was Momo konnte wie kein anderer, das war das Zuhören“, so formuliert es Michael Ende an meiner Lieblingsstelle im Roman. In welch einer friedlichen Welt könnten wir leben, wenn jeder von uns wie die kleine Momo seinen Beitrag zu mehr Achtsamkeit und Aufmerksamkeit leisten würde.

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