Ein Gedicht von Theodor Fontane über das Ende der Winterruhe und die Fähigkeit, den nahenden Frühling in das eigene Herz einziehen zu lassen.
Vor einigen Tagen habe ich dieses wunderschöne Gedicht von Theodor Fontane (1819–1898) gefunden, das ich sehr passend finde, um diesen ersten Frühling nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie zu beschreiben.
Das lyrische Ich erzählt in der ersten der vier Strophen, dass die Zeit des Frühlings nun endlich gekommen ist. In der zweiten Strophe fangen alle Bäume nach ihrer Winterruhe wieder an zu sprießen – auch ein alter Apfelbaum, der sich zunächst dagegen wehrt. Die dritte Strophe handelt von dem Herz eines oder einer Unbekannten, das sich sträubt, bereits im März die Ankunft des Frühling anzuerkennen – schließlich sei es noch nicht Mai.
Doch dem lyrischen Ich gelingt es in der vierten Strophe, das Herz des oder der Unbekannten zu überreden, sich auf den Frühling einzulassen. Schließlich überwindet auch der alte Apfelbaum seine Scheu und treibt in der schönsten Zeit des Jahres neue Blüten.

Fontanes Gedicht verstehe ich als eine Aufforderung, sich mutig und voller Vorfreude auf neue und unbekannte Wege zu begeben. Denn ansonsten herrscht ewiger Winter im eigenen Herzen.