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#Interview mit dem Schlagerduo Glitzer

Sebastian Fuchs und Nils Strunk © Nils Schwarz

Sie sind „Glitzer“ und wollen die Welt mit ihrer Schlagermusik erobern: Am 15.02.2021 ist das erste Musikvideo von Sebastian Fuchs und Nils Strunk zu dem Song „5 vor 12“ erschienen. Ein Interview mit zwei sehr begabten Künstlern über Helene Fischer, Textdichtung, Kunst und Kommerz.

Jahrelang dachte ich bei dem Begriff „Schlager“ vor allem an die Sängerin Nicole und ihren Welthit „Ein bisschen Frieden“. Und an die ZDF-Hitparade, Andrea Berg, Roland Kaiser oder Après Ski-Gegröle. Schlager: Das waren für mich Lieder, in denen die heile Welt besungen wurde und deren Inhalt sich in den meisten Fällen um das Thema Liebe drehte. Meine Vorurteile gegenüber diesem musikalischen Genre hielten sich hartnäckig, bis ich im Juli 2019 mein erstes Konzert des Duos „Glitzer“ im Rahmen der Abschiedsfeier des Intendanten Martin Kušej im Marstall des Münchner Residenztheaters besuchte.

„Glitzer“: Das sind der Schauspieler Nils Strunk und der Sprecher Sebastian Fuchs. Zwei Künstler mit vielen Talenten, die sich mit ihrem Schlagerprojekt auf ein Terrain begeben, das von der Hochkultur gerne belächelt wird. Zwei Entertainer, die sich nicht davor scheuen, große Gefühle auf der Bühne zu zeigen und deren Auftritte keine ironische Auseinandersetzung mit dem Schlagergenre, sondern ein ernstgemeinter Versuch sind, so viele Menschen wie möglich mit ihrer Musik zu erreichen.

Sebastian und Nils sind auf der Bühne wie zwei Magnete, die sich magisch anziehen. Als das Konzert der beiden im Juli 2019 begann, verwandelte sich der gesamte Marstall in eine große Glitzer-Arena. Wie elektrisiert blickten die Zuhörer nach vorne, lachten, schunkelten, tanzten und weinten im Takt der Musik. Eine beglückendes Erlebnis, auf das ich gerade in diesen Wochen und Monaten mit großer Wehmut zurückblicke. Nicht nur, weil Konzerte in einer derartigen Größenordnung aufgrund der aktuellen Sicherheits- und Hygienebestimmungen momentan nicht möglich sind – sondern auch, weil sich mit Nils Strunk einer meiner Lieblingsschauspieler von einem Haus verabschiedete, an dem ich ihn zwischen 2017 und 2019 in unzähligen Rollen erleben durfte.

Im vergangenen Jahr war es relativ still um Sebastian und Nils – bis sie am 23. Dezember 2020 die Bombe auf Instagram platzen ließen:

Am 15. Februar 2021 ging das erste Musikvideo ihres Schlagerduos „Glitzer“ online – der Beginn von etwas hoffentlich ganz Großem. „5 vor 12“ ist ein Lied über die Macht der Liebe im Angesicht der drohenden Apokalypse.

Anlässlich ihres Musikvideo-Releases traf ich mich Anfang Februar 2020 mit Nils Strunk und Sebastian Fuchs zu einem Interview auf Zoom über ihre eigene musikalische Sozialisation, Selbstvermarktung und Schlagerstars.

Sebastian Fuchs und Nils Strunk sind „Glitzer“ © Nils Schwarz

2018 verwandelte sich die Bühne der Marstall-Spielstätte im Münchner Residenztheater zum ersten Mal in eine GLITZER-Arena. Eine Freundin von mir schwärmt heute noch von eurem Auftritt…

Nils: Oh Gott, wenn ich heute daran denke! Ich habe davor eine Vorstellung gespielt und meine Stimme versagte total bei diesem Konzert. Nach diesem Abend bin ich auch noch krank geworden… Ich erinnere mich lieber an unser allerschönstes von insgesamt drei Konzerten in München, das 2018 stattfand! Wir überraschten damals Sebastians Mutter anlässlich ihres runden Geburtstags in der Schweren-Reiter-Halle. Dort mischte sich eine Geburtstagsgesellschaft aus 50-70jährigen Frauen und Männern mit Ensemblemitgliedern des Residenztheaters.

Das perfekte Publikum!

Sebastian: Absolut! An so einer gemischten Zuhörerschaft konnten wir am besten testen, ob uns das gelingt, was wir mit unserem GLITZER-Projekt erreichen wollen: Die Massen durch unsere Musik bewegen!

Dann wird man euch also künftig nicht mehr auf Theaterbühnen erleben…

Sebastian: Doch, wenn sie groß genug sind (lacht)! Natürlich wäre es für uns einfacher, mit unseren Songs ein rein akademisches Publikum zwischen 30 und 50 Jahren anzusprechen. Aber wir wollen den eigenen Elfenbeinturm mit GLITZER ganz bewusst verlassen und uns hinaus in die weite Musikwelt wagen. Bis wir zu dieser Erkenntnis kamen, hat es ein paar Jahre gedauert. Bei unserem allerersten Auftritt schämten wir uns noch und dachten: „Jetzt machen wir ja etwas, was in unserer Welt gar nicht geht“.

In meiner Kindheit spielte der Schlager kaum eine Rolle, da meine Eltern bevorzugt klassische Musik hörten. Wie man jedoch an meiner großen Begeisterung für die Kelly Family erkennen kann, war ich der populären Musik vor allem im Jugendalter sehr zugeneigt. Wie seid ihr beiden musikalisch sozialisiert worden?

Nils: Ich bin mit Schlagermusik groß geworden – aber mit der der 1920er Jahre. Das war eine große Zeit des deutschsprachigen Gesangs. Mit derjenigen Art von Musik jedoch, die man in meiner Kindheit zum Beispiel im Fernsehen bei der Hitparade der Volksmusik hören konnte, hatte ich kaum Berührungspunkte. Es gab aber auch im Bereich des massentauglichen Schlagers im Laufe der Zeit immer wieder Entdeckungen für mich wie Nana Mouskouri, deren Stimme schon fast an die einer französischen Chanson-Sängerin erinnert.

Sebastian: Mein Schlüssel zum Schlager war tatsächlich mein älterer, autistischer Bruder. Denn diese Musik war die einzige, die ihn emotional erreichte. Ich fand es wahnsinnig peinlich, wenn mein Bruder in der Öffentlichkeit gefragt wurde, was er gerne hört. Denn bei uns zu Hause wurde vor allem Musik „mit Niveau“ gespielt. Also vor allem klassische Musik.

Das kommt mir sehr bekannt vor. 

Sebastian: Ich selbst habe mich in meiner Jugend dem Hip-Hop zugewandt, weil ich die Verbindung aus Wortspielen und Musik faszinierend fand. Ich begann zu schreiben und auf Poetry Slams aufzutreten. Denn schon immer faszinierte mich die Idee des  performten Worts.

Wie kam es eigentlich dazu, dass aus euch beiden ein Schlagerduo wurde?

Nils: Als wir 2013 mit meinem Schauspieljahrgang von der Ernst Busch „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ an der Berliner Schaubühne inszenierten, war Sebastian unser Bühnenmusiker und trat als Beatboxer auf. Nachdem diese Arbeit beendet war, fand ein ganz besonderer Abend in der Schule in Schöneweide statt – es muss die Exmatrikulationsfeier eines älteren Jahrgangs gewesen sein. Dort saßen Sebastian und ich irgendwann gemeinsam am Klavier – und plötzlich gab es diesen Moment der großen musikalischen Verliebung zwischen uns.

Sebastian: Nils war mir schon während der Schaubühnen-Produktion durch sein enormes musikalisches Talent aufgefallen. Er konnte alle möglichen Instrumente spielen – ich hingegen hatte viel Erfahrung darin, Sprache in Musik zu verwandeln. Zwischen uns funkte es also von Anfang an sehr in den Proben. Irgendwann meinte Nils: „Man müsste doch mal Schlager zusammen machen!“ und sang plötzlich „Ich weiß ga-ga-ga-gar nichts von dir. Du weißt ga-ga-ga-gar nichts von mir. Ich will lalala-lachen mit dir“. Und ich schrieb zwei Liedstrophen zu diesen ersten Textzeilen. Auf der Ernst Busch-Feier, von der Nils eben sprach, haben wir übrigens den Song „Du bist ein Glücktreffer“ zusammen getextet und komponiert. Aus einem ersten gemeinsamen Herumimprovisieren am Klavier wurde irgendwann Wahnsinn, dann Ironie – und schließlich Ernst.

Mit kaum einer musikalischen Gattung verbindet man so viele Klischees, wie mit dem Schlager. Spätestens jedoch mit Helene Fischer setzte ab 2013 ein Revival dieses musikalischen Genres ein und aus einem belächelten Nischenprodukt wurde plötzlich ein Massenphänomen. Wodurch zeichnet sich das Schlagermusik-Genre eurer Meinung nach vor allem aus?

Nils: Durch seine Vielfältigkeit. Ich finde es sehr spannend zu beobachten, wie sich die Schlagermusik über die Jahrzehnte hinweg seit den 1920er Jahren entwickelt hat – und welch unterschiedliche Künstler man diesem Genre zurechnet. Dazu zählen neben Größen wie Udo Jürgens auch Liedermacher wie Reinhard Mey oder Meister der Selbstinszenierung wie Guildo Horn. Heute reicht das Spektrum von Sängern wie Max Raabe oder Ulrich Tukur, deren Repertoire vor allem deutschsprachige Schlager und Chansons aus den 1920er und 1930er Jahren umfasst, bis hin zu Helene Fischer, die mit ihrer Interpretation des Schlagers große Hallen füllt. Viele Leute aus unseren Kreisen haben sich über Frau Fischer lustig gemacht: Aber alle fangen an zu tanzen, wenn sie „Atemlos“ hören! Dieser Song wurde einfach verdammt gut produziert. Und Helene Fischer ist eine unglaubliche Showmasterin.

„Jedes Mal, wenn ich diesen Schlager höre, tut sich mein Herz auf und ich schmelze dahin vor Sehnsucht und Glück. Vor allem Glück. Ich meine das ohne jeden Anflug von Ironie. Ich weiß, so etwas zu sagen, ist ein Wagnis. Denn wer sich als erwachsener Mensch zum Schlager und damit notwendigerweise auch zur Naivität des Schlagers bekennt, der exkommuniziert sich aus der Gesellschaft der Rechtschaffenen“. So schreibt Wolfgang Buschlinger in seinem SWR2-Essay „Ich könnt’ heulen über den Schlager. Hand aufs Herz: Mit wie viel ironischer Distanz habt ihr euer GLITZER-Projekts zu Beginn betrachtet?

Nils: Mit sehr viel, bis wir gemerkt haben, welch eine große Qualität diese Art von Musik bietet. Bei einem Schlagerkonzert übertragen sich die Emotionen pur und ungefiltert auf das Publikum. Sebastian und ich gehen normalerweise meistens mit einem sehr verkopften Blick an unsere Projekte heran: Daher ist es umso spannender, sich davon zu lösen und mit GLITZER völlig neue Wege zu beschreiten. Ja, wir wollen dann mit unserer Musik so viele Menschen wie möglich so gut wie möglich unterhalten.

Lockt euch ganz nebenbei auch die Aussicht auf die Berühmtheit und das große Geld?

Nils: Ja und Nein. Uns interessiert vor allem, wie es gelingen kann, einen Hit zu schreiben. Wie das englische Wort „hit“ schon besagt, muss es mit einem Schlagersong gelingen, das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes umzuhauen. Natürlich finde ich es in gewisser Art und Weise aber auch erschreckend, wie Musik heute in vielen Bereichen als Vehikel benutzt wird, um möglichst viel an einer Person zu verdienen oder sie als Marke aufzubauen. Aber das Showbusiness hat eben auch seine sehr faszinierenden Seiten.

„Die Bombe tickt“, heißt es in „5 vor 12“ – dem Song, zu dem ihr in dieser Woche euer erstes Musikvideo veröffentlicht habt. Dieses Lied handelt von der Apokalypse, der Kraft der Liebe und dem Bewusstsein, dass man die weltweiten Katastrophen nie ausblenden kann, auch wenn man sich noch so vor ihnen abschirmt. Ein Song, der wie geschaffen scheint für eine Zeit des Umbruchs, wie wir sie gerade erleben.

Sebastian: Dabei habe ich den Text zu diesem Song bereits vor drei Jahren geschrieben! Zu Beginn war es nur eine Spielerei mit Worten. Mir geht es zunächst immer darum, eine Hook für meine Songs zu finden. Ausgehend von dem Ausdruck „5 vor 12“, mit dem jedermann und jede Frau sofort etwas verbinden kann, hat sich dann der gesamte weitere Liedtext unseres Songs entwickelt. Ich finde es spannend, zu beobachten, wie einem Text zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung eine noch viel stärkere Bedeutung zugemessen wird, als er sie zum Zeitpunkt des Schreibens hatte.

Entstand die Idee für „5 vor 12“ aus einer bestimmten Stimmung, in der du dich vor drei Jahren befandest, heraus?

Sebastian: Meine Songtexte entstehen tatsächlich nicht aus einer Stimmung oder einem Gefühl heraus, sondern entwickeln sich aus einem Gedanken, den ich interessant finde. In dem Moment, in dem dank Nils‘ musikalischer Veredelung aus den Textzeilen ein Song wird, spüre ich rückwirkend, wie sich ein Gefühl für das einstellt, was ich da zu Papier gebracht habe.

Nils, hast du dich auch schon mal an einem Songtext für euer GLITZER-Projekt versucht?

Nils: Nein, das liegt mir absolut nicht. Sebastian erschafft mit seinem präzisen Gespür für Sprache eine Textkunst, die ich mit dem Begriff „Textdichtung“ umschreiben würde. Mir schießen tausend Bilder durch den Kopf, wenn ich seine Zeilen lese.

Sebastian: Und dir gelingt es auch, meine Texte durch deine musikalischen Ideen zu verfeinern.

Welche spannenden Beobachtungen in Bezug auf die Wirkung der Musik auf das Publikum habt ihr bei euren bisherigen Auftritten gemacht?

Nils: Im Prinzip betreiben wir bei unseren Konzerten musikalische Genreforschung. Wie klingt und wirkt die perfekte Rumba? Oder der perfekte Hüttenhit? Ich habe ja auch immer wieder als Theatermusiker gearbeitet und dort einen ähnlichen Ansatz verfolgt: Ich versuche immer eine Matrix zu erschaffen, die es den Zuschauern ermöglicht, für eine gewisse Zeit in eine andere Welt einzutauchen. Genau das möchte ich mit GLITZER auch erreichen.

Die perfekte Matrix für „5 vor 12“ wäre also kein langsamer Walzer gewesen. 

Nils: Nein, denn die Redewendung an sich impliziert schon ein bestimmte Grundrhythmik. Daher wusste ich, dass die Musik zu diesem Liedtext auf jeden Fall knallen muss!

In eurem ersten Musikvideo zündet ihr deshalb ein visuelles Feuerwerk und lasst zwei Raumfahrer durch Raum und Zeit schweben.

Nils: Ja, denn es geht in unserem Song um die letzten fünf Minuten der Menschheit, die man gemeinsam mit seiner großen Liebe verbringt. Wir haben uns dafür entschieden, ein kleines Märchen in diesem Video zu erzählen – und die Zuhörer und -seher dabei trotzdem spüren zu lassen, wie bitter die Realität um diese beiden Menschen herum ist.

Sebastian: Glücklicherweise konnten wir den Kameramann Yoshi Heimrath, der 2020 den Deutschen Filmpreis für seine Arbeit in Burhan Qurbanis Film „Berlin Alexanderplatz“ erhalten hat, von unserem Projekt begeistern. Durch ihn wird „5 vor 12“ zu einem audio-visuellen Gesamterlebnis.

Ein Musikvideo zu drehen, ist für mich eine der Königsdisziplinen. Schließlich hat man nur sehr wenig Zeit, um Figuren zu etablieren und Stimmungen auszudrücken. War es eigentlich eine bewusste Entscheidung von euch, nicht selbst vor die Kamera zu treten?

Sebastian: Ja, denn es sollte allein um die Geschichte gehen.

Ich finde diese Entscheidung sehr konsequent und begrüßenswert. Jedoch lebt ein erfolgreiches Schlagervideo meistens davon, dass die Stars der Branche darin eine große Show abliefern.

Nils: Ich beobachte aber auch, wie viele Menschen sich mittlerweile Musik zum Beispiel über Spotify anhören und gar nicht unbedingt daran interessiert sind, wie die Künstlerinnen und Künstler dahinter aussehen. Aber klar, die Frage nach der Selbstvermarktung treibt uns natürlich immer wieder um. GLITZER darf nicht nur wie ein Kunstprojekt wirken. Also sieht man auf unseren Social Media-Profilen viele Fotos von uns beiden. Auch dazu mussten wir uns erst einmal durchringen. Aber hier mit Masken oder ähnlichen Verfremdungseffekten zu arbeiten, würde unserem Ziel widersprechen, möglichst viele Menschen mit GLITZER zu erreichen.

Während in Schlagersongs oft die heile Welt besungen wird, sieht man in eurem Musikvideo nicht nur zwei Menschen, die sich lieben – sondern auch brennende Raffinerien oder Überschwemmungen. Welche Themen sollten eurer Meinung nach viel stärker Eingang in das Schlagergenre finden?

Sebastian: Inhaltlich gesehen fehlt mir tatsächlich nichts am Schlager. Denn ich glaube, wenn man sich mit anderen Themen befassen möchte, sollte man sich anderen musikalischen Genres zuwenden. Dafür finde ich aber, dass Schlagersongs viel mehr Dichte und weniger Phrasen und Versatzstücke vertragen könnten. Und mehr Ehrlichkeit.

Nils: Und mehr Poesie, damit die Songs weniger wie ein Fließbandprodukt wirken.

Sebastian: Ich habe neulich erst wieder „Ein ehrenwertes Haus“ von Udo Jürgens gehört. Darin geht es um eine Hausgemeinschaft, die ein in wilder Ehe lebendes Paar aus dem Haus verbannen will. Von Strophe zu Strophe wird deutlicher, dass die Nachbarschaft des Paares sich selbst in verschiedener Art und Weise unmoralisch verhält. „Ein ehrenwertes Haus“ ist für mich ein Beispiel eines gelungenen Schlagers, der auf den ersten Blick leicht klingt, aber der Gesellschaft in Wahrheit den Spiegel vorhält.

Wie würdet ihr den Schritt beschreiben, den ihr jetzt im Jahr 2021 als Duo wagt?

Nils: Unsere bisherigen Auftritte fanden in einem Rahmen statt, der viel Ähnlichkeit hatte mit Konzerten auf Kleinkunst- oder Kabarett-Bühnen. Wir haben das Phänomen Schlager dabei immer auch auf der Bühne selbst thematisiert. Diese „Meta-Schlager-Ebene“möchten wir auf jeden Fall bei unseren Auftritten beibehalten, weil sie einfach großen Spaß macht.  Aber nun geht es darum, größer zu denken.

Das heißt, wir erleben euch bald auch in einer Skihütte?

Nils: Das kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wenn ich eine Kamera dabei hätte und eine Dokumentation über das Phänomen des Hüttenschlagers drehen dürfte – warum nicht?

Sebastian: Ich fände es großartig und würde sofort auf einer Skihütte spielen! Oder in einem Bierzelt. Das sind alles Aufführungsorte, die wir bisher nicht kennen.

Was ist das Reizvolle an dieser sehr direkten, unmittelbaren Art, Musik zu machen?

Sebastian: Dass man so viel stärker mit dem Publikum in Kontakt kommt. Bei unseren ersten Auftritten sind die Leute ausgerastet: Sie haben mitgesungen, geklatscht und geschunkelt. Wir haben gemerkt, dass da etwas entstanden ist, das viel größer ist, als die eigene künstlerische Absicht.

Nils: Vielleicht muss sehr gute Schlagermusik so sein wie der Film „Titanic“.

Ich habe diesen Film ganze zehn Mal im Kino gesehen…

Nils: Ha! Ja, James Cameron ist es damals gelungen, unglaublich viele unterschiedliche Menschen auf sehr unterschiedliche Art und Weise zu erreichen. Es wäre ein Traum, wenn uns das auch mit GLITZER gelingt.

 

Lieber Nils, lieber Sebastian: Ich danke euch ganz herzlich für diese wunderbare Begegnung auf Zoom und für das spannende Interview! Und ich hoffe sehr, dass ich euch bald wieder glitzernd über die Bühne wirbeln sehen darf… 


Mehr Infos zu dem Projekt „Glitzer“ findet ihr unter: 

Instagram @glitzermusic
Facebook @glitzermusic
Twitter @glitzer_music

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCLZkb054eCi8l4t4sh-QrWw

 

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