
Ein Interview mit der Schauspielerin Caroline Peters über Vornamen, die eigene Schlagfertigkeit und Regie-Dompteure…
Als ich Caroline Peters Ende Juni im Rahmen des Münchner Filmfest treffe, ist sie gerade dabei, die ersten Interviews zu ihrem neuesten Filmprojekt Der Vorname, der am 18.10. in den deutschen Kinos startet, zu führen.
Darin spielt Caroline Peters Elisabeth, die Frau des Immobilienmaklers Stephan (Christoph Maria Herbst). Es hätte ein gediegenes Abendessen unter Freunden werden können. Doch dann stellt Elisabeth die fatale Frage nach dem Vornamen des Kindes ihres Bruders Thomas (Florian David Fitz) und seiner Frau Anna (Janina Uhse). Ausgerechnet Adolf! Sowohl das Ehepaar Elisabeth und Stephan, als auch der Familienfreund René (Justus von Dohnányi) können die Entscheidung von Thomas und Anna nicht fassen. Zwischen den Beteiligten entspinnt sich ein gnadenlos ehrliches Rededuell, bei dem es um viel mehr als um die Wahl eines Vornamens für den Familienzuwachs geht…
Mit Der Vorname liefert der Regisseur Sönke Wortmann eine deutsche Adaption der erfolgreichen französischen Vorlage von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte aus dem Jahre 2012. Während Caroline Peters von der Arbeit mit Wortmann und ihren Schauspielkollegen schwärmt, beginnen wir, über ihren eigenen Vornamen und die Bedeutung von Figurennamen für ihre Arbeit als Schauspielerin sprechen.
Schon während ihres letzten Studienjahres ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater des Saarlandes in Saarbrücken wurde Peters 1995 von Andrea Breth an die Berliner Schaubühne engagiert. Anschließend folgte der Beginn der für Caroline Peters sehr prägenden Zusammenarbeit mit dem Regisseur René Pollesch – zunächst an der Berliner Volksbühne, später am Wiener Burgtheater. In den über 20 Jahren ihrer erfolgreichen Schauspielkarriere war Peters auf allen wichtigen Bühnen im deutschsprachigen Raum zu erleben, unter anderem an den Schauspielhäusern in Hamburg, Köln und Zürich sowie am Burgtheater in Wien, wo sie seit 2004 Ensemblemitglied ist. Ihren Einstand gab sie dort mit der Titelrolle in Salome von Oscar Wilde (Bearbeitung: Gerhard Rühm) unter der Regie: Dimiter Gotscheff. 2012 bekam sie den Ulrich-Wildgruber-Preis zur Förderung junger Theatertalente. Für ihre Rolle der Ella Rentheim in Simon Stones Interpretation von John Gabriel Borkman nach Henrik Ibsen wurde Caroline Peters 2016 in der traditionellen Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Theater heute“ zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Im Sommer 2018 erhielt sie die renommierte Auszeichnung zum zweiten Mal für ihre Rolle in Hotel Strindberg, einer Inszenierung von Simon Stone im Akademietheater.
Einem breiten Publikum wurde Caroline Peters 2008 durch ihre Rolle in der humoristischen ARD-Krimiserie Mord mit Aussicht als Sophie Haas bekannt. Die temporeiche, vor Wortwitz nur so sprühende Serie über den Alltag der ehrgeizigen, nie um einen guten Spruch verlegenen Kölner Kriminalkommissarin, die in die kleine fiktive Ortschaft Hengasch in der Eifel versetzt wird, war mit 6,52 Millionen Zuschauern die meist gesehene Fernsehserie Deutschlands im Jahr 2014, als die dritte und letzte Staffel der erfolgreichen Serie ausgestrahlt wurde.
Abseits ihrer Theater- und Filmengagements ist die Ausnahmeschauspielerin gerade unter die Verleger gegangen und hat in Wien art postal, ein Atelier und Verlag für Kunstpostkarten, gegründet.
Ich hatte das große Vergnügen, mit ihr über ihre eigenen Vornamen, die Liebe zur Schauspielerei und ihr Verhältnis zu „Regie-Dompteuren“ zu sprechen.
Auf YouTube-Video findet man ein sehr witziges Video, in dem Sie Ihre Rolle Sophie Haas aus der ARD-Sendung „Mord mit Aussicht“ interviewen. Sophie gibt darin zu, dass ihr in einer intimen Situation mit einem jungen Kollegen plötzlich sein Name nicht mehr einfiel. Haben Sie eine ähnliche Situation wie diese auch schon einmal erlebt?
Mit einem Mann fällt mir jetzt keine lustige Anekdote ein, dafür aber mit meiner Schwester. Bei einer Premierenfeier, wo naturgemäß sehr viele Menschen um einen herumschwirren, stand meine Schwester neben mir und ich wollte ihr jemanden vorstellen. Blöderweise fielen mir beide Namen plötzlich nicht mehr ein.
Auch nicht der ihrer Schwester?
Nein, auch der nicht. Bei Premieren und großen Festen, also immer wenn man im Sekundentakt die verschiedensten Namen parat haben muss, streikt mein Gedächtnis ab und an.
An welchen Vornamen haben Sie sich zuerst wieder erinnert?
Leider an gar keinen. Die peinliche Situation endete damit, dass meine Schwester und die Person, die ich ihr vorstellen wollte, sich total beleidigt auf dem Absatz umdrehten und den Raum verließen. Oh, und weil wir schon dabei sind: Auch auf der Bühne gab es mal einen kleinen Zwischenfall in Sachen Namensfindung…
Haben Sie jemanden mit verschiedenen Vornamen in einer Szene angeredet?
Nein, es war ganz anders: Wir spielten eine Traumsequenz in einer Komödie von Nestroy. Dem männlichen Hauptdarsteller erscheint seine Geliebte und er spricht sie an mit: „Und wer bist du?“ Das war der Moment, in dem mir partout der Name dieser Figur nicht einfallen wollte. „Ich bin‘s, Vera!“, sagte ich also – wohlgemerkt in der Inszenierung eines Nestroy-Stücks aus dem 19. Jahrhundert! Der Kollege erwiderte ganz erstaunt: „Aha, Vera…“.
Konnte er in dieser Situation ernst bleiben?
Er musste unglaublich lachen, hat den Namen korrigiert und kam nach der Vorstellung zu mir in meine Garderobe: „Vera – ist das dein Ernst?“
Hat man diesen Namen anschließend als eine Art Sidekick in die Inszenierung mit eingebaut?
So genial war der Einfall dann doch nicht. Die Zuschauer bekommen solche Versprecher zum Glück kaum mit. Wenn ich so genau darüber nachdenke, weiß ich immer noch nicht, wie die Rolle damals eigentlich hieß. Irgendwas mit Rosi, Rosl…
Ihr eigener Vorname „Caroline“ kommt ja aus dem Althochdeutschen und bedeutet „die Freie“.
Da verbringe ich mein ganzes Leben mit diesem schönen Namen und wusste gar nichts von dessen Bedeutung!
Sind Sie Ihren Eltern nun noch dankbarer ob ihrer Wahl?
Das war ich vorher schon! Als Kind fand ich Caroline allerdings fast ein bisschen lang – vier Silben sind echt eine Aufgabe, wenn man noch nicht gut schreiben kann.
In Kürze kann man Sie in einer Hauptrolle in einem Film mit dem zunächst einmal harmlos erscheinenden Titel „Der Vorname“ im Kino erleben. Konversationsstücke über die moralischen Abgründe unserer Gesellschaft wie „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza haben ja derzeit Hochkonjunktur im Film und auf deutschsprachigen Bühnen.
Ich glaube, nicht nur im Moment – sie waren auch in der Vergangenheit immer sehr beliebt beim Publikum. Das Tolle an diesen Stücken ist, dass sie alles andere als oberflächlich sind. Es werden darin Themen angesprochen, über die es sich vortrefflich streiten lässt und über die man lachen kann. Lachen ist für mich sowieso die beste Form des Nachdenkens. Wenn es beim reinen Dozieren bleibt, kann nur einer der „Chefdenker“ sein und das Gegenüber sieht sich gezwungen, die Meinung desjenigen anzunehmen. Beim Lachen fließen die Emotionen direkt in den Körper des Zuschauers. Lachen ist unreflektiert und unmittelbar. Das Publikum lacht oder lacht nicht. Diese Klarheit des Geschehens ist grossartig.
In René Polleschs Stücken „Cappuccetto Rosso“, „Der okkulte Charme der Bourgeoisie“ oder „Láffair Martain“ waren Sie einige Male als „Carol“ auf der Bühne zu sehen. Inwiefern sind diese Figuren mit der echten Identität der Caroline Peters verwoben?
Bei René Pollesch gibt es keine Figuren – vor einem Text steht ganz einfach der tatsächliche Name seines Sprechers. Dadurch unterscheiden sich diese Carols in den verschiedenen Inszenierungen komplett und auch wieder gar nicht von mir. Bei René Pollesch verwaltet man als Darsteller bestimmte Inhalte. Es geht um das, was man auf der Bühne sagt und ausdrückt – nicht um die Figuren dahinter.
Macht es für Sie einen Unterschied in Ihrem Spiel, wenn eine Figur einen Vornamen hat oder wie in den Stücken von Sarah Kane nur als „A“ oder „B“ bezeichnet wird?
Nein, absolut nicht. Es ist kein Zufall, dass mir der Name der Figur in dem Stück von Nestroy, über das ich vorher gesprochen habe, bis heute nicht einfällt. Für mich gibt es nicht „die Figur“, in die ich mich auf der Bühne oder im Film verwandle. Das angelsächsische Konzept des „Actors“ entspricht meiner Vorstellung der Schauspielerei viel mehr: Ein Darsteller ist ein Handelnder, der sich mit verschiedenen Texten und vor allem Situationen auseinandersetzt. Der Zuschauer entwickelt daraus in seinem Kopf die einzelnen Figuren.
Das Verständnis oder die Liebe für die eigene Figur ist also nicht das Entscheidende in Bezug auf die Erarbeitung einer Rolle.
Entscheidender für mich sind die Situationen, in die eine Figur hineingeworfen wird. Die muss man aushalten können und wollen. Meiner Meinung verhält es sich auf der Bühne oder beim Film auch nicht anders, als im realen Leben, wo ich mir einen Menschen nur in Korrelation mit anderen Personen und Gegebenheiten vorstellen kann.
Ein sehr angenehmer, uneitler Blick auf den Beruf des Schauspielers.
Ach ich glaube, dass viele meiner Kollegen derselben Meinung sind, wie ich. Das Märchen von der eigenen Figur hält sich aber sehr gut, weil es leicht verständlich ist. Ich glaube nicht daran, dass man sich komplett in eine Rolle verwandeln kann.
Zurück zu Sönke Wortmanns Film „Der Vorname“, der ein Remake der französischen Vorlage von Alexandre De La Patellière und Matthieu Delaporte aus dem Jahre 2012 ist. Bei aller Universalität der Themen, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen: Was würden Sie als das „typisch Deutsche“ an dieser Adaption bezeichnen?
Von der französischen Vorlage wurde die Grundidee des Films übernommen, dass eine Dinner-Party aufgrund der Diskussionen über ein äußerst heikles Thema vollkommen entgleist. Was die Figuren jedoch über ihren Alltag und die Welt da draußen in Sönke Wortmanns Interpretation des Stoffs sagen, handelt komplett von einem Deutschland im hier und jetzt. Welche Meinungen vertritt ein Professor hierzulande, welche Themen beschäftigen die deutsche Lehrerin, wie lauten unsere Straßennamen, welche Bedeutung steckt hinter ihnen und so weiter. Ich fand es sehr spannend, dass man vor einigen Jahren nicht in Deutschland, sondern in Frankreich auf diesen Film-Plot kam. Als ich im vergangenen Jahr in Frankreich gearbeitet und von dem Projekt Der Vorname erzählt habe, fanden es die Franzosen wiederum wahnsinnig lustig, dass wir Deutschen plötzlich so viel Humor in Bezug auf den Umgang mit unserer Geschichte haben.
Inwiefern unterschied sich die Arbeit an diesem Projekt von ihren Theatererfahrungen in Stücken wie „Bella Figura“ am Wiener Akademietheater?
Die Dreharbeiten fühlten sich tatsächlich ein wenig an wie die Arbeit an einer Theaterinszenierung, weil wir als Ensemble einen gemeinsamen Rhythmus finden mussten. Die Arbeit an Der Vorname war in sofern eine ganz neue Erfahrung für mich, da wir komplett chronologisch gedreht haben. Die Länge des Films entspricht fast der tatsächlichen Länge eines Abendessens. Der Vorname ist eine wirklich tolle Ensemblearbeit geworden und ich hoffe, dass die Freude, die wir während der Dreharbeiten hatten, sich auch auf den Zuschauer überträgt.
„Ihr spielt mit den gesellschaftlichen Problemen wie mit Matchbox-Autos. Was spielen wir heute Abend? Abtreibung, Kopftuch, Leihräder, Streikrecht? Und Eure Positionen sind austauschbar“, sagt Claude, ein Freunde der Familie, einmal in der französischen Vorlage zu „Der Vorname“. Ein Satz, der mir persönlich sehr aus der Seele spricht – denn ich habe das Gefühl, dass gerade in privaten Runden Diskussionen über politische Themen häufig ohne ein echtes Interesse an der Sache selbst geführt werden.
Bei uns sagt Justus von Dohnany diesen Satz. Ich kann nachvollziehen, dass er Ihnen aus der Seele spricht. Solche Abende gibt es. Aber er ist nicht ganz treffend bei dieser Geschichte. Die Frage, ob man seinen Sohn wie Hitler nennen darf, berührt tief das deutsche Selbstverständnis. Oft steht wie in unserem Film das verbale Kräftemessen im Vordergrund: Wer ist heute Abend der Stärkere, wer wird sich durchsetzen? Es geht im Grunde um nichts und der ein oder andere hat deswegen auch wenig Lust, sich selbst in das Gespräch einzubringen. Ich empfinde diese Art von Diskussion, bei der der Kern der Sache in den Hintergrund tritt, als extrem enttäuschend. Aber man lernt anständig zu streiten dabei, was nämlich nicht leicht ist. Wichtiger fände ich, dass man zum Beispiel miteinander auslotet, in welcher Welt wir eigentlich gemeinsam leben wollen.
Sollte man als Schauspieler Ihrer Meinung nach die öffentliche Bühne, die sich einem bietet, nutzen, um sich zu brisanten politischen oder gesellschaftlichen Themen zu äußern?
Das ist jedem selbst überlassen – ich finde nicht, dass sich ein Schauspieler in irgendeiner Art und Weise öffentlich äußern muss. Denn wir sind weder Politiker noch politische Journalisten. Bestimmt hat man als demokratisch denkender Bürger in manchen Fragen eine starke Haltung, aber die macht einen nicht zu einem Experten auf einem bestimmten Gebiet. Andererseits denke ich manchmal: Wenn einem eine bestimmte Sache wirklich wichtig ist, dann finden diejenigen Leute, die deine Serienfigur mögen, vielleicht ja auch deine Meinung zu bestimmten Themen gut.
Also wäre es doch ratsam, ein bisschen mehr wie Sophie Haas zu werden und frei von der Leber weg zu sprechen und zu handeln?
Sophie ist die Polizeichefin des Ortes, in dem sie lebt und arbeitet – und noch dazu mit dem Bürgermeister zusammen. In dieser Position ist es leichter für sie, ihre Interessen durchzusetzen.
In Ihrem Privatleben sind Sie vermutlich nicht ganz so direkt wie Sophie Haas?
Nein, und auch nicht so Pointen-stark. Sophie hat einfach immer einen guten Spruch auf Lager!
Sie aber auch, wenn ich da an einige TV-Interviews von Ihnen in den vergangenen Jahren denke…
Oh, das freut mich zu hören! Spontan witzig und schlagfertig zu sein, gelingt in unserer Branche vor allem denjenigen Kollegen, die ihre eigenen Texte schreiben und mit diesen auftreten. Davon bin ich noch weit entfernt, aber ich arbeite dran.
Würde es Sie auch reizen, ein eigenes Bühnenprogramm zu entwickeln?
Eher weniger, da habe ich zu großen Respekt davor. Ich war letztens bei einem Auftritt der österreichische Kabarett-Gruppe maschek und sehr beeindruckt davon, weil die zwei Herren einen Großteil ihres Programms live improvisieren. Da bin ich doch wieder froh, dass ich als Schauspielerin fertige Texte bekomme, die ich vielleicht noch ein wenig umschreibe – das ist quasi meine Autorenschaft. Bei Mord mit Aussicht hatten wir beispielsweise viele produktive Leseproben. Sie wurden zu einem wichtigen Teil des Drehs, damit das Timing und das Wortwitz-Tempo nachher stimmen.
Ein „Regie-Dompteur“, der den Schauspielern den „rechten Weg“ weißt, wäre bei „Mord mit Aussicht“ vermutlich nicht weit gekommen.
Wenn ich mit solchen Regisseuren arbeiten müsste, wäre ich sicherlich das schlechteste Tier in der Manege. Die Idee, dass ein Regisseur ein gottgleiches Wesen ist, der das unbeschriebene Schauspielerblatt formt, finde ich absolut überholt und respektlos. Es muss einem Schauspieler einfach gelingen, seine eigene Persönlichkeit in Einklang mit vielen anderen Persönlichkeiten zu bringen, damit ein Dreh oder Probenarbeiten beim Theater gelingen. Ich schätze es auch sehr, wenn ein Regisseur nicht als Diktator bei der Arbeit auftritt.
War deswegen auch die Zusammenarbeit mit Persönlichkeiten wie René Pollesch prägend für Sie?
Ja, denn alles, was ich gerade beschrieben habe, ist Teil seines Arbeitskonzepts. Auch mit anderen Regisseuren wie Luc Bondy oder Simon Stone war die Zusammenarbeit ähnlich angenehm. Diese Regisseure sind Menschen, die ihren Beruf ganz genau kennen und einen großen Respekt vor sich selbst haben, den sie in ihrer Arbeit auf die Schauspieler übertragen. Auch wenn Luc Bondy ein Vertreter des sogenannten „Regietheaters“ war, bei denen den Regisseuren eine starke Führungsrolle unterstellt wird, war er kein Dompteur, der die Puppen hat springen lassen.
Der Begriff „Regietheater“ ist mittlerweile fast zu einem Schimpfwort geworden.
Und das zu Recht. Für mich sind da viele Leute am Ergebnis beteiligt, nicht ein einzelner Guru-Genie-Gott.
Ich weiß nicht, bei aller Experimentierfreudigkeit auf deutschsprachigen Bühnen bin ich nach wie vor ein Freund des Theaters im klassischen Sinne – was für mich weder einschließt, dass eine Inszenierung konventionell oder brav sein muss.
Für mich tritt die Form eines Theaterabends erst mal in den Hintergrund, wenn der Inhalt gut ist. Für mich hat der Begriff „Regietheater“ eine ganz neue Bedeutung bekommen, seit es einige junge Regisseure gibt, die ihre Schauspieler nur noch als Requisiten ansehen. Ich finde es sehr vermessen, dass sich der Regisseur als einziger Künstler im Raum begreift und seine Darsteller nichts weiter als der Ausdruck seines künstlerischen Willens sind. Als Maler oder Bildhauer mag es sein, dass du mit dir und deinem Material allein bist. Aber Theater und Film hat mit einer Gruppe von Menschen zu tun und deren mit Konstellationen.
Liebe Caroline Peters: Ein Interview mit einer solch klugen, eloquenten und witzigen Schauspielerin wie Ihnen zu führen, ist ein sehr großes Vergnügen! Ich wünsche Ihnen viele weitere spannende Rollen in den kommenden Jahren und freue mich darauf, Sie bald einmal live auf der Bühne des Burgtheaters erleben zu dürfen.
Mehr über Caroline Peters:
http://www.schlag-agentur.de/index.php/en/actress/profile/caroline_peters
https://www.burgtheater.at/de/die-burg/ensemble/menschen/caroline-peters/
Als nächstes feiert sie übrigens am 11. Oktober in Simon Stones Inszenierung Eine griechische Trilogie am Berliner Ensemble Premiere.
Und hier noch der Link zu einem Projekt, das Caroline Peters abseits des Theater sehr am Herzen liegt – denn sie ist gerade unter die Verleger gegangen:
art postal, ein Atelier und Verlag für Kunstpostkarten
https://www.art-postal.com/
OFFENE GESELLSCHAFT
Atelier & Verlagszentrale
Margaretenstraße 47/1a
1040 Wien
Geöffnet jeden Mittwoch und Donnerstag zwischen 13-19 Uhr
3 Antworten auf „#Interview mit Caroline Peters“
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